Vom Web Communicator zum webbasierten, vollfunktionalen KIS CLINIXX
Die dynamische Entwicklung eines modernen cloudfähigen Krankenhausinformationssystems.
Seit 2000 hat diese webbasierte Lösung eine Entwicklung hin zum vollfunktionalen Krankenhausinformationssystem durchlaufen: Mit CLINIXX sind Krankenhäuser heute interoperabel, anbieterunabhängig und zukunftssicher aufgestellt. Der Produktmanagement-Teamleiter von AMC beschreibt den beeindruckenden Weg, den dieses KIS genommen hat.
Dr. Marc Stein leitet bei AMC das Team Produktmanagement. Bis 1999 studierte er in Hamburg an der Uniklinik Hamburg Eppendorf (UKE) Medizin. Während dieses Studiums wirkte er an unterschiedlichen Kliniken im UKE an IT-Projekten mit. „Hier wurde mir deutlich, dass dieser Verbindung von Informationstechnologie mit der Medizin mein zentrales berufliches Interesse gelten würde“, so Dr. Stein. Anschließend arbeitete er als Arzt in der Klinischen Radiologie des UKE, wo er ebenfalls mit für die IT verantwortlich war.
„In jener Zeit hatte ich mit zahlreichen unterschiedlichen Softwareprodukten zu tun, die in vielen Fällen von schlechter Bedienbarkeit geprägt waren“, erinnert sich der Produktmanagement-Teamleiter. „Aus diesem Bedarf entstand meine Motivation, den Schritt von der Klinik hinüber zur Seite der Softwareunternehmen zu tun.“
Die Kompetenz als Mediziner zur IT-Produktverbesserung einsetzen
Im Jahr 2001 bot sich dann die Chance zum Wechsel in eine Softwarefirma. Das Stellenangebot lautete: Produktmanager für ein neues, webbasiertes Krankenhausinformationssystem (KIS). Und Dr. Stein nahm an.
„Es war für mich wirklich eine schwere Entscheidung, die klinische Arbeit mit Patienten aufzugeben“, so Dr. Stein. „Aber die Chance und der Reiz, meine eigenen Vorstellungen von einfacher, intuitiver Bedienbarkeit umzusetzen, gaben den Ausschlag. Für mich hieß der Auftrag: Höchste Behandlungsqualität für Patienten ermöglichen – durch optimal bedienbare IT-Systeme im Krankenhaus.“
Dynamische Produkt- und Kundenentwicklung
Der Name des neuen Arbeitgebers von Dr. Stein lautete: AMC Holding GmbH. Die Hamburger Softwarespezialisten waren im Jahr 2000 mit der kompletten Neuentwicklung eines webbasierten KIS gestartet. In der Landschaft führender Krankenhaussysteme, die beherrscht war – und ist! – von abrechnungsfokussierten Lösungen, stellte CLINIXX das absolute Novum dar.
„Begonnen hatte die Lösungsentwicklung als KAS – mit klinischem Arbeitsplatz, Arzt- und Pflegearbeitsplatz, Stationsverwaltung sowie Auftrags- und Befundkommunikation“, entsinnt sich der Produktmanagement-Teamleiter. „Bereits Ende 2001 präsentierten wir unsere innovative Software auf einer ersten Messe. Wir wurden auf der MEDICA in Düsseldorf heftig belächelt: Was wollte man damals denn mit einem webbasierten KIS? Für die Vorzüge unseres innovativen Ansatzes, das machte unsere Veranstaltungsbeteiligung deutlich, war noch einiges an Vermittlungsarbeit zu leisten.“
Das Entwicklungsteam arbeitete engagiert weiter. Dr. Stein: „Wir fügten Module zur Patientenverwaltung und zur Krankenhausabrechnung für stationäre Fälle hinzu. Dazu zählten damals die Pflegesatzabrechnung und das DRG-Verfahren, das sich in der Einführung befand“.
Im Jahr 2002 war es soweit: Der erste Kunde erteilte den Auftrag für das CLINIXX-KIS. Und die Produktentwicklung schritt weiter voran: Das Team integrierte die Terminplanung, die Arztbriefschreibung und erste Lösungen von Partnern. Im Jahr 2004 kam die Entscheidung eines ersten großen Kunden – mit Volleinsatz aller Module des KIS.
Ein Jahr später, so Dr. Stein, zählte AMC acht KIS-Kunden. Außerdem arbeiteten die Hamburger an der direkten Oberflächen- und Tiefenintegration von Partnersystemen in CLINIXX. Dazu zählten insbesondere die Kodierung, Pflegedokumentation, Medikation und Qualitätssicherung. Im Jahr 2012 nutzten bereits 22 Kunden das KIS.
Best-of-Breed-Initiative sorgt für noch mehr Sichtbarkeit im Markt
Im Jahr 2013 erfolgte die Gründung von United Web Solutions (UWS). Über ein Dutzend Partnerfirmen wurden Mitglieder der Initiative – zahlreiche Hersteller der integrierten Partnersysteme. „Im Folgejahr, erinnert sich der Produktmanagement-Teamleiter, „starteten wir mit der Entwicklung der gematik-Fachanwendungen. Am Anfang stand das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM)“. Das COVID-Modul und die gematik-Fachanwendung ePA in der Stufe 1 folgten 2020. Im darauffolgenden Jahr setzte das AMC-Team die gematik-Fachanwendungen eAU, KIM und QES um. „Im aktuellen Jahr haben wir die gematik-Fachanwendungen ePA 2.0 und eRezept realisiert“, erläutert Dr. Stein. Über 50 Kunden zählt AMC für sein KIS im Jahr 2022.
Aktuell im Fokus
Was steht für das Produktmanagement-Team heute im Mittelpunkt? „Wir engagieren uns bei der weiteren Umsetzung der gematik-Fachanwendungen – darunter ePA mit MIOs und EMP“, beschreibt Dr. Stein. KHZG-Implementierungen und KHZG-Projekte sind ebenfalls im Fokus. „Unsere laufende und geplante Weiterentwicklung hat die zunehmende Interoperabilität durch die Umsetzung von ISiK im Blick; unser KIS ist in Deutschland das zweite mit ISIK-Zertifizierung Stufe I!“, freut sich der Produktmanagement-Teamleiter. Vor diesem Hintergrund geht die Zahl proprietärer Schnittstellen zurück. – CLINIXX wird inzwischen nicht mehr nur on-premise, sondern im Cloud-Betrieb eingesetzt – das geht konform mit der steigenden Nachfrage nach Cloud-Implementierungen im Markt.
Die Zukunftsthemen
An welchen perspektivischen Ansätzen arbeitet das Team von Dr. Stein? „Die Umsetzung und Implementierung klinischer Entscheidungsunterstützungssysteme gewinnt bei uns verstärkt an Bedeutung“, so der Teamleiter. „Und spannend wird jetzt auch die Einbindung cloudbasierter KI-Systeme. Sie bringen mit sich, dass Algorithmen für die Datenanalyse, also Data Mining, in der Cloud zum Einsatz kommen, ohne dass Daten heruntergeladen werden müssen.“
Und wie steht es um die Zielsetzung, die Bedienbarkeit von IT-Systemen im Krankenhaus voranzubringen? Dr. Stein: „Mit den webbasierten Lösungen von AMC und unseren Partnern in der Initiative UWS erzielen wir eine wirklich begrüßenswerte Vielfalt an leistungsstarken Funktionen – und eine hervorragende Bedienerführung. Ich freue mich, dass ich durch mein Engagement in diesem Entwicklungsumfeld einen Beitrag zur Zufriedenheit unserer Nutzer leisten kann“.